Quelle: „Antifa in Leipzig“
Nachdem vor zwei Monaten die sehr offensiv auftretende Bautzner Neonazigruppe um “StreamBZ” näher beleuchtet wurde, möchten wir auf dezenter auftretende, aber international tätige Aktivist_innen der braunen Musikszene aufmerksam machen.
In Ostsachsen entstanden seit der Wende zahlreiche neonazistische Musikprojekte. Einige blieben bedeutungslos, andere zeichnen sich durch eine langjährige Kontinuität aus und bauten internationale Szeneverbindungen auf. In die letztgenannte Kategorie fällt auch “Donars Groll”. Diese ostsächsische Naziband macht mittlerweile gemeinsame Sache mit “Selbststeller”, einer der bedeutendsten sächsischen Rechtsrock-Bands.
Donars Groll: “We play white Noise”
Die Naziband “Donars Groll” besteht in wechselnder Besetzung seit 2004. Von der ursprünglichen Besetzung ist nur noch der Kopf der Band übrig, der Gitarrist, Sänger und Texter Morris R., genannt “Miesl”. Spätestens im Jahr 2008 stieg Teresa T. alias “Rese” als Bassistin ein. Zur Band gehörten zeitweise weiterhin u.a. der Liedermacher Mirko Sz. und der Colditzer Neonazi Daniel I..
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Via „Indymedia Linksunten“:
Vor ca. einem Jahr tauchten Bilder auf, die abermals bewiesen, dass die „Krawallbrüder“ alles andere als eine unpolitische Band sind. Bassist Sven Scherer und Gitarrist Florian Wunn pflegten allen Beteuerungen zum Trotz noch im Jahr 2012 so enge Kontakte zu offensichtlichen Nazis aus dem Saarland, dass sie mit diesen gemeinsam einen Urlaub verbrachten. Die Lüge, mit Nazis nichts am Hut zu haben, war endgültig widerlegt1. Seitens der Abgelichteten erfolgte hierzu keine Stellungnahme, keine Richtigstellung und auch kein Dementi. Es ist also anzunehmen, dass die Bilder echt sind und die Verbindungen zu saarländischen Nazis weit in die aktive Zeit der „Krawallbrüder“ hineinreichen.
Vernehmt die Stimme die ihr liebt
von der man sehr sich distanziert
habt ihr die Märchen schon gehört?
…
Scheinheilig die Gerüchte streuen
denen die Grundlage entbehren
wer bist du und wer willst du sein, in einem Haufen von Verlierern?
(Krawallbrüder – Uns‘re Lieder – Euer Halt)
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Die „Antifaschistische Recherche_Potsdam//Umland“ schreibt:
Der Potsdamer Patrick Danz zählt zu den wichtigen Akteur_innen der lokalen Neonazi– und RechtsRock-Szene.
Sowohl in seiner Rolle als Sänger der Neonaziband Preussenstolz [1] als auch in Bezug auf seine sonstigen Aktivitäten in der Szene, hat er eine gut gefüllte Neonazi-Vita vorzuweisen.
Aktuell arbeitet er in einem „Netto“-Supermarkt am Stern, nahe einer Geflüchtetenunterkunft.
Feiern, Kontakte knüpfen, sich organisieren
In der Großraumdisko „Musicpark“ in Teltow war Patrick Danz ab 2007 immer wieder als Gast anzutreffen. An diesem Ort war es für Neonazis bis Mitte 2011 möglich, ungestört und im vertrauten Kreis zu feiern und sich zu vernetzen. Zahlreiche Neonazis aus Potsdam und der gesamten Region waren dort regelmäßig anzutreffen und präsentierten sich und ihre Gesinnung offen und selbstbewusst. (Neo)Nationalsozialistische Symbole und Schriftzüge auf T-Shirts oder als Tattoos wurden im „Musicpark“ von allen Besucher_innen und den Betreiber_innen des Clubs akzeptiert.
Bei Patrick Danz zeugen seine zahlreichen Tattoos, wie das Portrait eines Wehrmachtsoldaten, die Abbildung eines Bombers der deutschen Wehrmacht und die Abbildung eines SS-Dolch mit dem Spruch „Meine Ehre heißt Treue“ [2], von (s)einer den Nationalsozialismus verharmlosenden und verherrlichenden Einstellung. Regelmäßig trägt er Kleidung neonazistischer Labels oder mit entsprechenden Aufdrucken.
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Das „Antifaschistische Infoblatt“ schreibt:
Als neonazistische Bruderschaften benennen wir Männerbünde, die sich selbst als Bruderschaften verstehen und deren Mitglieder zumindest mehrheitlich Neonazis sind. In der Regel sind dies Gruppen mit dem Style und Habitus von Motorradclubs (MCs). Zur Zeit existieren in Deutschland Dutzende derartige Bruderschaften mit insgesamt vielen hundert „Members“. Einzelne von ihnen bestehen aus einer Handvoll Personen, andere expandieren bundes- und europaweit. Manche betreiben eine strenge Mitgliederauslese, andere verbreiten ihre Mitgliedspatches über Soziale Netzwerke. Das Modell und Label der Bruderschaft bedient augenscheinlich die Bedürfnisse vieler Neonazis, die der Jugendkultur und dem Bewegungsaktivismus entwachsen und in ihrer eigenen Szene nach Distinktion trachten.
Das Spiel mit den Codes
Schon immer nutzen Neonazis das Label „Bruderschaft“. Zwei bekannte Beispiele sind die Hammerskins, die sich als internationale Skinhead-Bruderschaft verstehen, und die Arische Bruderschaft, die der NPD-Funktionär Thorsten Heise ab 1999 als seine Hausmacht aufbaute.
Um eine Clique oder Kameradschaft zur Bruderschaft werden zu lassen, wird ein entsprechendes Emblem entworfen und in der internen Kommunikation der Terminus des „Kameraden“ durch die Anrede „Bruder“ ersetzt. In der Regel folgt die zumindest teilweise Übernahme des Rockerstyles: Lederwesten, sogenannte Kutten, mit den Emblemen der Gruppe und Abzeichen, die den Träger als deren „Präsidenten“, „General“ (Brigade
oder „Leitwolf“ (Hardcore Crew) ausweisen. Oft befinden sich auf den Kutten Patches mit Codes und Kürzeln, die sich Außenstehenden nicht erschließen und die Exklusivität der Gruppe deutlich machen sollen. Gängig ist das aufgenähte Treueversprechen. „HFFH“ meint „Hammerskins Forever — Forever Hammerskins“ in Anlehnung an das Hells Angels-Kürzel „AFFA“ („Angels Forever — Forever Angels“). Oft kopiert man den Organisationsaufbau der Motorradclubs gleich mit: Es gibt eine Führungsebene, die Members, Prospects (Mitgliedsanwärter) und das Umfeld der Supporter. Die Aufnahme in die nächsthöhere Ebene geschieht nach klaren Regeln und Ritualen.
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„Endstation Rechts“ berichtet:
Der Volksmund sagt, wer austeilt, muss einstecken können. Frei.Wild, eine Südtiroler Rockband mit Hang zum pathetischen Nationalismus, teilt zweifelsfrei verbal gerne aus. Fühlen sich die vier Musiker allerdings selbst auf den Schlips getreten, werden in ihren Namen Anwälte tätig. Die Ruhrbarone wurden nach eigenen Angaben für einen Artikel abgemahnt, der die Funktion Frei.Wilds für den Musikpreis „Echo“ thematisiert.
Der „Echo“ sei, konstatiert Stefan Laurin bei den Ruhrbaronen, „die Karikatur eines Musikawards“. Ohne die jährlich wiederkehrenden Skandale um die italienische Musikband Frei.Wild, die in diesem Jahr erstmals den Preis in der Kategorie „Rock / Alternativ National“ gewannen, sei das Interesse an der Auszeichnung gering. Tatsächlich fiel vor wenigen Tagen der Aufschrei klein aus. Während vor drei Jahren zahlreiche Musiker und Bands nach der Bekanntgabe der Nominierung der umstrittenen Deutschrocker einen Boykott ins Spiel gebracht hatten, gaben sich die anderen ausgezeichneten Künster auf der „Echo“-Bühne vergleichsweise handzahm. Dessen ungeachtet brachte etwa der Berliner Kulturstaatssekretär und Ex-Musikmanager Tim Renner bei Facebook seinen Missmut zum Ausdruck: „Puh. Freiwild einen Echo zu geben ist wie mit der AfD koalieren“, schrieb der frühere Geschäftsführer der „Universal Music GmbH“.
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Via der „Blick nach Rechts“:
14.04.2016 – Murnau – Kurz nach Pfingsten am 18. Mai wiederholt die NPD eine Parteiveranstaltung, die es in der Form bereits am 6. Juli des vergangenen Jahres gegeben hat.
Unter dem Motto „Sommer, Sonne, NPD“ wird in den seit 2003 aktiven rechten Szeneladen „Versand der Bewegung“ in Murnau (Landkreis Garmisch Partenkirchen) eingeladen, für den Sarah Janker offiziell als gewerbetreibende Inhaberin geführt wird. Zum einen bewirbt man den bayerischen NPD-Funktionär Sascha Roßmüller als Redner, zum anderen Baldur Landogart, stellvertretender Bezirksvorsitzender der NPD Oberbayern und seit Ende November 2015 auch Beisitzer im Bundesvorstand der Nationaldemokraten.
Als besonderes „Zugpferd“ soll allerdings hauptsächlich wohl Rechtsrock-Musiker Michael Regener alias „Lunikoff“ dienen. Bereits im Juli 2015 schaute er dort als Gast in dem 12 000-Einwohner-Ort am Staffelsee vorbei, mit ihm der Berliner NPD-Chef Sebastian Schmidtke. Allzu gute Erinnerungen dürfte der frühere Sänger der Band „Landser“ nicht an den Termin haben, handelte der 50-jährige Regener sich doch bei einer Polizeikontrolle eine Strafanzeige wegen illegalen Waffenbesitzes ein, weil bei ihm ein als Taschenlampe getarnter Elektroschocker gefunden wurde. Mit 40 Besuchern blieb die Veranstaltung überschaubar. (hf)
Quelle
Die „Berliner Zeitung“ schreibt:
Zwei Bewaffnete bedrohen mit Kalaschnikow-Sturmgewehren Ausländer, Mitglieder einer rechten Bürgerwehr in Freital sprengen ein geplantes Flüchtlingsheim in die Luft, Unbekannte zerschießen mit Pistolen Scheiben einer Asylunterkunft – insgesamt 30 bewaffnete Angriffe auf Asylunterkünfte zählten die Behörden 2015 in Deutschland.
2014 lag diese Zahl noch bei neun. Zwar gab es bei diesen Angriffen keine Verletzten, sondern nur Sachschäden. Aber in den Sicherheitsbehörden ist man alarmiert: Die Bereitschaft unter besonders gewalttätigen Neonazis scheint zu wachsen, mit Waffen und Sprengstoff loszuschlagen. Registriert wird auch eine deutliche Zunahme des Kampfsport- und Waffentrainings von Rechtsextremisten.
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Via „Recherchegruppe AST“:
Am Sonntag, den 10.04.2016, fand die dritte Norddeutsche Bücherbörse im deutschlandweit bekannten Neonazitreff Thinghaus in Grevesmühlen statt. Der Sonntagsausflug vieler angereister Familien platzte, da die Polizei Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren den Zutritt zum Thinghaus verwehrte.
Antiquarische und nationale Literatur
Das Thinghaus lud zum dritten Mal zu seiner mittlerweile jährlich stattfindenden Bücherbörse ein. „Auf dem Büchermarkt für Liebhaber antiquarischer und nationaler Literatur wird garantiert jeder fündig..“, warben die Veranstalter für den Nachmittag. Mit unter den neu erworbenen Errungenschaften befanden sich auch Bücher Grevesmühlen_Thinghaus_100416_Bücherbörse_Hitlerjugendüber die Hitler Jugend oder einschlägige Rechtsrock-CDs. In Plastiktüten trugen die Gäste ihre Einkäufe nach Hause.
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„Indymedia Linksunten“ schreibt:
Der Krieg im Donbass zerreißt nicht nur die Ukraine, sondern spaltet die Menschen in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Auf Seiten der sogenannten Volksrepubliken kämpfen nicht nur russophile Ukrainer*innen und russischen Soldat*innen, sondern auch internationale Unterstützer*innen aus der ganzen Welt. Unter ihnen sind Neonazis, Antifaschist*innen, Kommunist*innen, Fußballfans und militante Patriot*innen aus verschiedenen Ländern.
Die sogenannte Anti-Terror-Operation (ATO) unter Führung der regulären Truppen der Ukrainischen Armee auf der anderen Seite wird von ukrainischen Nationalist*innen und internationalen Freiwilligen unterstützt. Unter ihnen befinden sich Nationalist*innen aus verschiedenen osteuropäischen Staaten, Neonazis, Antifaschist*innen, nationalistische Anarchist*innen und Fußballfans. Im Zuge des Bürgerkrieges im Osten der Ukraine driftet der gesamte Osten zunehmend in einen patriotisch chauvinistischen Mainstream, in dem die Front zwischen kremlloyalen Unterstützer*innen einer vermeintlich aggressiv imperialen „Russischen Welt“ sowie den Unterstützer*innen des anti-imperialen Freiheitskampfes der ukrainischen Nation verlaufen soll. Dieser Konflikt spaltet nicht nur das politische Spektrum, sondern ist längst in der Popkultur angekommen. Die belarussisch-ukrainische Band BRUTTO, die am 9. Juni 2016 im Hangar 49 in Berlin und am 10. Juni 2016 im Hamburger Rockklub Logo spielen will, bilden hierbei ein gefährliches Scharnier zwischen nationalistischem Mainstream und militanten Patriot*innen. Aus diesem Grund soll an dieser Stelle über die Band, ihre Verbindungen und Sympathien, ihren Hintergrund und die Organisator*innen der Mini-Tour berichtet werden.
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Der „Blick nach Rechts“ schreibt:
12.04.2016 – Eisenach – Ein Liederabend mit Aktivisten aus der extrem rechten Szene soll am 23. April im thüringischen Eisenach stattfinden.
Beteiligt ist an dem Samstag das Liedermacher-Duo „Zeitnah“ aus Gotha, dazu „Hermunduren“ aus dem Wartburgkreis sowie die junge schwedische Musikerin „Varghona“, die damit ihren Auftritt in Thüringen vom vergangenen Herbst wiederholt.
An der Seite der Skandinavierin war dabei auch das Duo aus Gotha im Einsatz, das in der Vergangenheit mit den Künstlernamen „Diggi“ und „Klampfe“ unterwegs war. „Hermunduren“ bringt sich auch im Musikprojekt „Killuminati“ ein, das aus Mitgliedern mehrerer Bands aus verschiedenen Bundesländern besteht. (hf)
Quelle