Quelle: Tagesspiegel
Stephan L. war Anfang 2002 als V-Mann verpflichtet worden. Er soll beobachtet haben, wie das Verbot der deutschen Abteilung des Skinhead-Netzwerks zu unterlaufen versucht wurde.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat nach Informationen des Tagesspiegels über einen V-Mann die Versuche der rechten Szene beobachtet, das Verbot der deutschen Abteilung des international agierenden Skinhead-Netzwerks „Blood & Honour“ zu unterlaufen.
Bei dem Spitzel handelte es sich um den ehemaligen Anführer der „Deutschland-Division“ von Blood & Honour, Stephan L. Im September 2000 hatte der damalige Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) den deutschen Ableger der rechtsextremen Vereinigung verboten. Blood & Honour hatte zahlreiche Konzerte veranstaltet, bei denen rechtsextreme Skinhead-Bands auftraten.
Stephan L. sei Anfang 2002 als V-Mann verpflichtet worden, hieß es am Dienstag in Sicherheitskreisen. Einen ersten Kontakt habe es im Jahr 2000 gegeben. Stephan L. habe mehrere Jahre „ergiebig“ über Skinhead-Milieus berichtet, die in Deutschland illegal Blood & Honour weiter betreiben wollten. Der Verfassungsschutz behielt das Milieu intensiv im Blick, da eine weitere Radikalisierung bis hin zu terroristischen Aktivitäten befürchtet wurde.