Quelle: Blick nach Rechts
07.08.2018 – Die Gruppe „Martens Army“ ließ bislang Berührungsängste mit Rechtsrock-Bands zwar vermissen, galt aber nicht als rechtsextrem. Mitte September wollen die „Oi!“-Rocker ein Konzert mit den Band „Prolligans“ und „Oi!ropäer“ ausrichten.
Am 15. September wollen „Martens Army“ zusammen mit den „Prolligans“ und „Oi!ropäer“ in Thüringen auftreten. Die Tickets sollten dem Flyer nach auf 150 limitiert sein. Doch schon nach rund zehn Tagen erwägen „Martens Army“ das Kontingent zu erhöhen, nachdem bereits 100 Karten für die so genannte „Night of Oi!“ in Sondershausen verkauft worden sein sollen, wie mitgeteilt wird.
„Wir sind eine junge bühnenhungrige Oi-Punk Band aus dem schönen Sondershausen“, heißt es harmlos auf einer Website über die „Oi!ropäer“. Man habe Spaß an der Musik und wolle Menschen damit begeistern. Bier soll es auch geben, Geld stehe nicht im Vordergrund. Allerdings erschien das jüngste Album von „Oi!ropäer“ beim Musiklabel „Subcultural Records“. Das Projekt versucht offenbar gezielt, eine sich als nicht-rechts verstehende Musikszene mit Neonazi-Bands zusammen zu bringen. Dahinter steht der Allgäuer Plattenproduzent Benjamin Einsiedler, der auch das einschlägige Neonazi-Label „Oldschool Records“ betreibt und zugleich als Führungsfigur der größten bayerischen Skinhead-Kameradschaft „Voice of Anger“ gilt. (bnr.de berichtete)
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Quelle: Blick nach Rechts
30.07.2018 – Großbritannien (Blackpool) – Das Seebad Blackpool in der Grafschaft Lancashire soll am Samstag Schauplatz für ein Konzert rechtsnationaler Skinheads sein.
Seit Jahren feiern Punks am ersten August-Wochenende ausgelassen in Blackpool, doch seit 2014 setzen Neonazis einen musikalischen Gegenakzent als Provokation. Dafür haben sie sich in der Stadt einen Klub ausgesucht, in dem sich auch schon die „British National Party“ für eine Konferenz getroffen hat.
In diesem Jahr sind am 4. August als RAC-Bands unter anderem „Code 1“ aus London, „Adverse Society“ mit Sänger Clive Thompson aus dem Raum Newcastle sowie „The Tenderizers“ aus dem belgischen Brügge,und „Combat BC“ aus Köln angekündigt. Am 31. März hatten „Combat BC“ und das Quintett aus Brügge bereits ein gemeinsames Konzert im belgischen Wingene bestritten, zu dem eigens ein gecharterter Bus mit Besuchern aus Deutschland gefahren ist.
In den Jahren zuvor steckte mit Jade Griffiths auch eine „Blood&Honour“-Aktivistin in den Event-Vorbereitungen für Blackpool. So verwundert es nicht, dass dadurch auch einschlägige RAC- und Neonazi-Bands wie die inzwischen aufgelösten „Pitbullfarm“ (Schweden) sowie die britischen Gruppen „Pressure 28“, „No Quarter“ oder „Tattooed Motherfuckers“ dort aufspielten. (hf)
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Quelle: Blick nach Rechts
In Leipzig soll am 23. Juni wieder das eintägige Event „Fire & Sun“ stattfinden. Beliebt ist die Veranstaltung besonders bei neurechter Klientel.
Das „Fire & Sun“-Festival dürfte wieder Anhänger der Neuen Rechten anziehen; (Screenshot)
Den 23. Juni haben vermutlich wieder zahlreiche Aktivisten und Anhänger der Neuen Rechten in ihrem Terminkalender notiert. Vor dem Hintergrund, dass offenbar viele Rechtsintellektuelle, oder die sich dafür halten, auf ihre Art eine Vorliebe zum Neofolk, Darkwave und Industrial pflegen, dürfte wie in den Jahren zuvor das eintägige Event „Fire & Sun“ in Leipzig einmal mehr zur Pilgerstätte für neurechte Klientel werden.
2016 hatte es beispielsweise den neurechten Verleger und Vordenker Götz Kubitschek und seine Frau Ellen Kositza zu diesem eintägigen Festival gezogen. Sie nahmen dafür eine etwa einstündige Fahrt bis nach Leipzig in Kauf. Andere legen eine weitaus größere Anreise zurück, um im Schlosspark von Knauthain dabei zu sein. Das Meeting der rechts angehauchten Darkfolk- und Darkambient-Anhänger hat inzwischen eine überregionale Anziehungskraft und wird dementsprechend bereits viele Monate vorher beworben und mit einem Ticketvorverkauf ausgestattet. Als Veranstalter tritt die „Equinoxe Organization“ aus Leipzig auf, die sich seit Jahren als unpolitisch bezeichnet – ein Rechtfertigungsschema, das auch vielfach in der „Oi!“-Punk-Szene nur allzu bekannt ist.
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Quelle: Deutschlandfunk Kultur
Eine Rechtsrock-Band sei Frei.Wild zwar nicht, aber problematisch seien ihre Botschaften allemal. Das sagt Thorsten Hindrichs, Experte für Jugendkulturen. Genau darin liege aber gleichzeitig der deutschlandweite Erfolg der Band.
Frei.Wild ist eine Deutschrock-Band aus der Gemeinde Brixen in Südtirol (Italien). Seit 2002 veröffentlicht die Gruppe Alben, im Jahr 2008 haben sie schließlich ihren Durchbruch, verkaufen massenhaft Platten und spielen in großen Hallen, auch in Deutschland. Auch das neue Album „Rivalen und Rebellen“ ging sofort auf Platz eins der deutschen Charts. Dabei sind Frei.Wild immer wieder gut für Skandale. Kritiker halten sie für rechtsradikal.
Warum sind sie trotzdem so erfolgreich? „Frei.Wild machen ein Identitätsangebot“, sagt Thorsten Hindrichs, der das Forschungsprojekt „Musik und Jugendkulturen“ an der Uni Mainz leitet. „Für Menschen, die darum ringen, wo sie herkommen, wer sie sein wollen und wie das mit ihrer Identität bestellt ist – und da bieten Frei.Wild mit ihrem positiven Bezug auf ihr Heimatkonzept ein sehr einfaches Angebot an.“
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Quelle: „Blick nach Rechts“
19.02.2018 – Im Juni sollen auf einer Tattoo Convention im hessischen Alsfeld Bands mit extrem rechten Verbindungen auftreten. Angekündigt dafür waren zunächst auch die „Birdmountain Bootbois“, die aber wieder aus dem Programm genommen wurden.
Unter dem Motto „Night of subcultures“ waren einem Bericht des Rechercheblogs „Allgäu rechtsaußen“ zufolge für einen Auftritt Anfang Juni in der Hessenhalle in Alsfeld die Bands „Birdmountain Bootbois“, „Martens Army“, „Extrem Unangenehm“ und „Restrisiko“ angekündigt. Sämtlich weisen sie Verbindungen zur extrem rechten Szene auf. Ein ehemaliges Mitglied der letztgenannten Gruppe, die sich selbst dem Punkrock zuordnet, soll später zu den Berliner Rechtsrockern „Kraft durch Froide“ ans Schlagzeug gewechselt haben. Die Bandmitglieder von „Extrem Unangenehm“ sollen sich teils aus Rechtsrock-Bands wie „Gegenschlag“ oder „Rachezug“ rekrutieren, wie etwa das „Lotta Magazin“ berichtet. Auch „Martens Army“ gelten Szene-Experten als eindeutig rechte Band.
Die „Birdmountain Bootbois“ stammen aus dem Umfeld der Alsfelder Skinheads. Deren Sänger zeigt wie einige seiner Fans stolz seine Tattoos mit bei Neonazis beliebten Runensymbolen, ihr Bassist posiert im Shirt der wohl dienstältesten deutschen Rechtsrock-Band „Endstufe“. Seit knapp einem Jahr firmiert die Truppe als Labelband von „Subcultural Records“. Das Label gibt sich betont subkulturell und erweist sich als Versuch, eine vorgeblich unpolitische Musikszene mit eindeutigen Rechtsrock-Bands zusammenzubringen und nebenbei neue Absatzmärkte zu erschließen. „Subcultural Records“ ist ein Nebenprojekt des klar neonazistisch ausgerichteten Musiklabels „Oldschool Records“. Der Betreiber beider Projekte gilt als Führungsfigur der rechtsextremen Skinhead-Szene im Allgäu.
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Quelle: „Allgäu rechtsaussen“
Die Birdmountain Bootbois dürfen in Kulturzentrum nicht auftreten, weil sie zu einem Neonazilabel aus dem Allgäu gehören.
Ende März wollten die Birdmountain Bootbois unter dem Motto »Von Froinden für Froinde« im Kulturzentrum Sägewerk im hessischen Schwalm-Eder-Kreis auftreten. »Love Music. Hate Fascism«, heißt es auf dem Flugblatt zum Festival, das im Internet kursiert.
Die Birdmountain Bootbois, kurz BMBB, stammen aus dem Umfeld der Skinheads Alsfeld. Deren Sänger zeigt wie einige seiner Fans stolz seine Tattoos mit bei Neonazis beliebten Runensymbolen, ihr Bassist posiert auf von der Band im Internet verbreiteten Photos im Shirt der wohl dienstältesten deutschen Rechtsrock-Band Endstufe, wie das Titelbild dieses Beitrags zeigt. Die Band arbeitet nach eigenem Bekunden aktuell an einem neuen Album und firmiert seit knapp unter einem Jahr als Labelband von Subcultural Records, das der Neonaziszene im Allgäu zuzurechnen ist.
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Quelle: Allgäu Rechtsaußen
Im Juni sollen Bands mit rechtsradikalen Verbindungen auf einer Tattoo Convention auftreten. Ein Organisator war Nazi-Skinhead der ersten Stunde. Inzwischen habe er sich einer unpolitischen Szene zugewandt.
»Durch die Tattoo-Convention haben wir viele Menschen an einen Ort zusammengeführt und da wollten wir in diesem Rahmen einfach etwas Gutes tun und diese Chance nutzen«, erklärte Thorsten Krekeler zwei Wochen nach der ersten zusammen mit seiner Frau Michaela Krekeler organisierten Tattoo Convention in der Alsfelder Hessenhalle im Juni 2017 gegenüber Oberhessen Live. Insgesamt zwei Spendenboxen sollen die Veranstalter im letzten Jahr zum Sammeln von Spenden auf ihrem Tattoo Event verteilt haben. Die dadurch gesammelten 800 Euro übergab man öffentlichkeitswirksam der Kinderkrebshilfe Strahlemännchen e.V.
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Quelle: Süddeutsche Zeitung
Der korrekte Kampf gegen rechts und sein tollstes Opfer: Wie Klaus Farin, linker und langhaariger Experte für Pop- und Jugendkultur, plötzlich „problematisch“ wurde.
Skinheads, die Älteren werden sich erinnern: Das waren Jugendliche, die freiwillig Glatze trugen. Überwiegend Jungs. Wenn Mädchen dabei waren, hatten sie ihre Haare so wie heute nur noch der Sänger Paul Weller, oben Igel und an den Schläfen lang, was vielen von ihnen aber immer noch besser stand als Weller.
Das letzte Mal Schlagzeilen gemacht haben Skinheads vor ein paar Jahren, als einige in Berlin-Friedrichshain der Antifa in die Hände gerieten, irrtümlich: Es hatte sich bei den Skins um homosexuelle Männer gehandelt, die auf dem Weg zu einer Fetisch-Party waren und mit der Art von Skins, um die es den antifaschistischen Kampfgruppen ging, so viel zu tun hatten wie die Mitglieder der Village People mit Cowboys und Indianern. Aber das harte Image hatte Gründe. Skinheads standen im Ruf, gewaltfreudig und rechts zu sein, was viele von ihnen auch waren. Jedenfalls diejenigen, die nicht gewaltfreudig und links waren. Oder nur gewaltfreudig. Oder nicht mal das.
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Quelle: Don‘t call it music
1994 in Riesa gegründet, ist “Selbststeller” eine der dienstältesten Nazibands in Sachsen. Ähnlich wie die ebenfalls aus Riesa stammenden Nazibands “Die Weissen Riesen” und “Bürgerwehr” kann man die Rechtsrocker von “Selbststeller” dem internationalen “Blood & Honour”-Netzwerk zuordnen. Regional ist die Band an die Kameradschaft “Bootboys Riesa” angebunden, die ebenfalls seit den Neunziger Jahren besteht. Deren Kürzel “22” (“BB”) findet man auf Kleidung und CDs der Band, die ihre Musik selbst als “Zankrock” bezeichnet.
Sänger der Naziband “Selbststeller” ist der langjährig aktive Neonazi Axel T. aus Riesa. Die erste Gitarre spielt der ebenfalls aus Riesa stammende Berufssoldat Nico H., am Schlagzeug sitzt Volker H.. Den Bass spielt seit einigen Jahren Teresa R. (geborene T.) aus dem ostsächsischen Wilthen. Ihr Ehemann Morris “Miesl” R. war bis Anfang 2017 zweiter Gitarrist. Er wurde im Frühjahr 2017 durch den Neonazi Tom H. aus Riesa ersetzt.
“Selbststeller” sehen sich selbst zwar selbst als Punkrock-Band und sind dadurch auch innerhalb der oft als “Graunzone” bezeichneten rechtsoffenen Szene beliebt, ihre Texte sprechen allerdings eine klare Sprache. Auf ihrem im Jahr 2010 beim Nazilabel “OPOS Records” erschienenen Album “Bumm Bumm Rattatta Klick Klack Peng” heißt es etwa in dem gleichnamigen Lied, das sich drohend gegen Geflüchtete richtet: “Wir treten euch entgegen mit Wort und Ton, doch es bleibt nicht bei Gitarre, Schlagzeug, Bass, Mikrofon, denn wir befreien die Nation aus euren Fängen mit Bumm Bumm Rattatta Klick Klack Peng.”
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Quelle: RASH Berlin-Brandenburg
Morgen Abend soll mitten in Berlin-Friedrichain ein stark bräunliches Oi-Konzert im „Abgedreht“ (https://www.facebook.com/abgedreht.klub/) stattfinden (siehe: https://www.facebook.com/events/1728252917468665/?ti=cl). Wir bitten Euch alle dem Abgedreht auf Ihrer Facebook-Seite mal ordentlich die Meinung zu sagen! Das Konzert gehört definitiv abgesagt! Smash the RAC! Infos zur Band findet Ihr u.a. hier und hier.
Am Samstag soll in der „Bunten Kiste“ am Roederplatz in Lichtenberg übrigens ein weiteres rechtsoffenes/RAC-affines Konzert stattfinden. Die „Do Oi! Yourself-Crew“ lädt zum mittlerweile 6.Mal zum Tanze ein (siehe: https://www.facebook.com/events/125195058219336/?ti=cl). Wie bereits in der Vergangenheit sollen auch dieses mal wieder Rechtsrockfreunde auf der Bühne stehen. „The Repeaters“ sind auf ihrem Facebookprofil mit T-Shirts von einschlägigen RAC-Kapellen wie „Condemned 84″ oder „Short Cropped“ zu sehen. Die Band „Schuldspruch“ aus Berlin hatte wiederum keine Problem in der Vergangenheit Rechtsrockkonzerte mit Bands wie „Bombecks“, „Martens Army“ oder den „Roials“ zu spielen. Auch hier rufen wir unsere Leser*innen dazu auf Beschwerdemails an die „Bunte Kiste“ oder die Lokalpolitik zu schreiben! Kein Raum für Rechtsrock und Mimikri-Nazis – nirgendwo!
Quelle: Süddeutsche Zeitung
Sein neues Album „Low in High School“ zeigt, wie aus dem coolen Arbeiterjungen aus Manchester, der gegen das Establishment aufbegehrte, ein Apologet des Rechtspopulismus werden konnte.
Steven Patrick Morrissey hatte einen Traum. Er träumte davon, eines Tages neben der Flagge Großbritanniens stehen zu können und sich nicht schämen, sich nicht wie ein Rassist fühlen zu müssen. Er träumte davon, dass seine Landsleute eines Tages die Schnauze voll haben würden von Labour und von den Tories, den großen Volksparteien.
Das war 2004, die Solokarriere des ehemaligen Smiths-Sängers lag da schon ein paar Jahre lang brach. „Irish Blood, English Heart“, der Song zum Traum, war Morrisseys großer Comeback-Hit. Weiter problematisch fand man das damals nicht. War ja immer noch derselbe Morrissey, der Margaret Thatcher einst den Tod auf der Guillotine gewünscht hatte, der Retter der verlorenen Teenager der Achtzigerjahre, der Arbeiterjunge aus Manchester, der gegen das Establishment aufbegehrte – was bis vor nicht allzu langer Zeit ja noch ein linker Kampf war.
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