Via „Deutschland-Radio Kultur“:
Unter einem „Nazi-Hipster“ versteht man Rechtsextreme mit urbanem Lifestyle – die also Jutebeutel tragen, Hip-Hop hören und vegan kochen. Der Stilwandel sei ein wahrer Trend in der rechten Szene, meint der Politologe Jan Schedler von der Ruhr-Universität Bochum.
Unter den jüngeren Neonazis habe sich durchgesetzt, „dass man sich eben am Zeitgeist orientiert, dass im Vordergrund steht, für welche Ideologie man eintritt und dass das eigene Auftreten da dann eben nicht von so großer Bedeutung ist“, sagte er am Dienstag im Deutschlandradio Kultur.
Aus Gesprächen mit einem Aussteiger aus der rechten Szene wisse er, dass in Nazi-WGs Altäre mit Hitler-Büsten und SA-Dolchen aufgebaut würden, „wo daneben die Hip-Hop-CDs von Aggro Berlin standen“, so Schedler. „Die kriegen das offenbar persönlich recht gut zusammen, was für uns zurecht natürlich sehr befremdlich ist.“