Quelle: Der Blick nach Rechts
Ein für Samstag geplantes Konzert des internationalen „Blood&Honour“-Netzwerks in Polen ist von Sicherheitskräften verhindert worden. Rund 300 Beamte, darunter eine Antiterroreinheit, waren polnischen Medienberichten zufolge im Einsatz.
Als Losung für das Programm am 21. April, einen Tag nach Hitlers Geburtstag, war „Night of Identity“ ausgegeben. Gleich vier Bands aus Deutschland sollten dabei die Bühne betreten. Ein genauer Ort wurde öffentlich nicht beworben. Wie sich herausstellte, sollte das braune Spektakel am Samstag in der 34 000 Einwohner zählenden niederschlesischen Stadt Dzierzoniow stattfinden. In der polnischen Presse war von zwei Festnahmen der unmittelbaren Konzert-Organisatoren die Rede. Es soll sich dabei um Pjotr „Dziki“ Gierczak und Krzysztof Tomasz Slowinski, Spitzname „Nachtigall“, handeln. Letzterer ist Bodybuilder und war im vergangenen Jahr Besucher eines Neonazi-Konzerts im thüringischen Themar. Offenbar wurden bei der groß angelegten Polizeiaktion neben Propagandamaterial auch Drogen gefunden. Die Verbreitung nationalsozialistischen Gedankenguts ist in Polen strafbar.
Kurz vor dem vorgesehenen Termin kursierte das Gerücht der Event-Absage, um dem zeitgleichen „Schild- und Schwert-Festival“ im sächsischen Ostritz direkt an der deutsch-polnischen Grenze keine Konkurrenzveranstaltung zu bieten. Diese Information erwies sich allerdings nur als Täuschungsmanöver. Zum angedachten Line-Up in Dzierzoniow gehörten die mit deutschen und englischen Texten aufwartenden „Heiliger Krieg“ aus Baden-Württemberg, eine Fortführung des Bandprojekts „Race War“, das 2006 als kriminelle Vereinigung verboten wurde. Bei „Confident of Victory“ handelt es sich um eine Combo aus dem brandenburgischen Senftenberg, von der weitere Mitglieder in Sachsen beheimatet sind. Beim konspirativ organisierten Konzert 2016 im schweizerischen Unterwasser trat man mit dem Lied „Sieg“ auf, bei dem das Publikum sich schnell zum ergänzenden „Heil“-Ausruf inspiriert sah.
Weiterlesen
(mehr…)
Quelle: Der Blick nach Rechts
20.04.2018 – Das Verbot des Neonazi-Netzwerks „Freies Netz Süd“ beschäftigt erneut die Justiz. Im Juni muss das Verwaltungsgericht Bayreuth entscheiden, ob die begleitende Beschlagnahmung des Anwesens „Oberprex 47“ samt „Final-Resistance-Versand“ ebenfalls rechtmäßig war.
Nach langwierigen Vorermittlungen wurde im Juli 2014 das neonazistische Netzwerk „Freies Netz Süd“ (FNS) verboten. Die bayerischen Behörden erkannten in der militanten Vereinigung eine Nachfolgeorganisation der „Fränkischen Aktionsfront“ (FAF), die ihrerseits 2004 zerschlagen wurde. Zudem hätte das FNS eine Wesensverwandtschaft mit dem Nationalsozialismus aufgewiesen sowie die „aggressiv-kämpferischen Bestrebungen“ fortgesetzt, die damals für das Verbot der FAF ausschlaggebend waren. (bnr.de berichtete) Neben dem Netzwerk samt Vermögen betraf die Maßnahme auch die Immobilie „Oberprex 47“ im Landkreis Hof und den „Final-Resistance-Versand“, der unter derselben Adresse ansässig war. Beide wurden organisatorisch dem FNS zugerechnet.
Das Verbot selbst erlangte inzwischen Rechtskraft, nachdem der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in München eine entsprechende Klage der Neonazis abwies. In ihrem Urteil waren die Richter zu dem Schluss gekommen, dass das FNS zutreffend als Verein eingestuft wurde und als solcher verboten werden konnte. Die Neonazis hatten zuvor die Vereinseigenschaften bestritten, indem sie ihr Netzwerk lediglich als „Netzseite“ ausgegeben hatten. Doch mit der Entscheidung ist die juristische Auseinandersetzung, die das Verbot seither begleitet, noch nicht beendet.
Weiterlesen
Quelle: Allgäu Rechtsaussen
Ungewöhnliche Szenen am Landgericht Memmingen: Drinnen verließt ein Richter die Songtexte übler Nazimusik und Kundenlisten eines Szenehändlers. Draußen demonstrieren Nazigegner. Seit gestern muss sich der Betreiber von Oldschool Records erneut für die Verbreitung extrem rechter Hassgesänge verantworten.
»Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda!« Diese Parole schallte Dienstag in der früh am Hallhof dem Betreiber eines Unterallgäuer Unternehmens entgegen, als er vor dem Landgericht Memmingen zu seinem Prozess erschien. Antifaschisten hatten sich vor dem Gebäude versammelt, um gegen sein Plattenlabel Oldschool Records zu protestieren. Die Nazigegner skandierten Parolen, warben für eine Demonstration am Samstag und hielten dem Neonazi und seinem Rechtsanwalt ein Banner »gegen rechte Gewalt« entgegen.
Weiterlesen
Quelle: Der Blick nach Rechts
Kiew – Im Musikclub „Bingo“ in Kiew ist für den 29. April ein Konzert mit Rechtsrock- beziehungsweise NSBM-Bands aus verschiedenen Ländern angekündigt.
Auftreten soll neben fünf weiteren Bands des rechten Spektrums auch die Combo „Brainwash“. Diese existiert seit 2001. Die Mitglieder um Sänger Rene Weiße kommen alle aus Sachsen, vornehmlich aus dem Raum Dresden, und haben engen Kontakt zum Rechtsrock-Label OPOS-Records.
Außerdem werden für das Konzert „M8L8TH“ aus Russland, die bereits zum Jahreswechsel 1989/1990 gegründeten „Kratky Proces“ aus der Slowakei sowie die ukrainischen NSBM-Bands „Sokyra Peruna“, „Nokturnal Mortum“ und die die Gothic- und Industrial-Stilrichtung bevorzugenden „Komu Vnyz“ aufgelistet.
Angesichts dieses Konzerts sollte sich wohl die auch international gefragte deutsche Mittelalter-Szeneband „In Extremo“ aus dem Großraum Berlin vielleicht noch einmal hinterfragen, in welcher Lokalität sie im September in Kiew auftreten möchte. (hf)
Quelle
Quelle: Runter von der Matte
Informationen und Einschätzungen zum Turnier des „Kampf der Nibelungen“ auf dem „Schild & Schwert“-Festival in Ostritz
Um ein „ultimative Politik Festival“ – wie der Veranstalter das zweitägige Neonazi-Event im April 2018 betitelt – tatsächlich attraktiv wirken zu lassen, muss auch der Aspekt des Kampfsports untergebracht werden.
Dass dafür niemand anderes als die bundesweit bestens vernetzte Neonazi-Kampfsportorganisation „Kampf der Nibelungen“ in Frage kommt, sollte in der extrem rechten Szene spätestens seit Herbst 2017 offensichtlich sein. In Kirchundem in Nordrhein-Westfalen zog das jährlich seit 2013 stattfindende Kampfsportturnier unter dem Label „Kampf der Nibelungen“ an die 800 Neonazis aus ganz Europa an. Ein Novum für solch ein konspirativ organisierte Event im deutschsprachigen Raum und auch ein Zeichen dafür, dass Kampfsport und Fitness nicht nur im gesellschaftlichen Mainstream im Trend liegen, sondern auch in der Neonazi-Szene an Faszination gewinnen konnte.
Weiterlesen
Quelle: Der Blick nach Rechts
Gelnhausen – Die Oi!-Band „BirdMountain BootBois“ ist ob ihrer rechtsgerichteten Einstellung inzwischen bei mehreren geplanten Konzerten unerwünscht.
Eigentlich sollte am 15. September in einer Musikkneipe im hessischen Gelnhausen ein Konzert mit den beiden sich selbst der Oi!- und Streetpunkrichtung zurechnenden Bands „BirdMountain BootBois“ (BMBB) aus Alsfeld und „Extrem Unangenehm“ aus Homberg/Ohm stattfinden, was der Betreiber der Lokalität nach Kenntnisnahme der rechtsgerichteten Einstellung zumindest der BMBB- Combo nun ersatzlos gecancelt hat.
Auch der Veranstalter der Alsfelder Tattoo Convention sowie die Konzertorganisatoren aus Neukirchen (Schwalm-Eder-Kreis) hatten zuletzt BMBB aus ihrem Programm genommen (bnr.de berichtete), zu augenscheinlich waren die Kontakte und Verbindungen der Bandmitglieder hinein in die extrem rechte Szene. Nicht zu leugnen ist schließlich die Tatsache, dass BMBB von Subcultural Records betreut wird, einem Nebenprojekt des einschlägigen Labels Oldschool Records von Benjamin E. aus dem Allgäu. (hf)
Quelle
Quelle: Rechts rockt nicht
Der 1969 in Göttingen geborene Thorsten Heise ist seit Jahrzehnten eine zentraler Akteur der organisierten militanten Neonaziszene. So war er bereits vor der Wende in der extrem rechten „Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei“ (FAP) aktiv. Die Partei avancierte Ende der Achtziger Jahre „innerhalb kurzer Zeit zur wichtigsten neonazistischen Aufbauorganisation und Propagandaplattform in der Bundesrepublik“ und wurde 1995 vom Bundesinnenministerium unter der Begründung, dass es sich um keine mit dem Grundgesetz vereinbare Partei handelt, verboten. Weitere Verbote wie beispielsweise das von „Wikinig-Jugend“ und „Nationaler Liste“ führten zu einem Zulauf in die freie Kameradschaftsszene. Auch Thorsten Heise warb zu jener Zeit aktiv für den Aufbau von „neuen Organisationsformen“ und baute die Kameradschaft Northeim auf. Als Herausgeber der neonazistischen Zeitschrift „Volk in Bewegung“, vormals „Der Reichsbote“, agiert Heise am Rande der Legalität: Das Blatt propagiert eine geschlossene neonazistische Weltanschauung.
In den neunziger Jahren wurde Heise zudem zu einem Dreh- und Angelpunkt der bundesdeutschen neonazistischen Vertriebs- und Musikszene. Diese wurde bis zu ihrem Verbot 2000 im wesentlich durch das internationale Nazinetzwerk „Blood and Honour“ dominiert. „Blood and Honour“, zu deutsch „Blut und Ehre“ ist ein vom NSDAP-Ideologen Alfred E. Rosenberg geprägter, mittlerweile indizierter, Ausspruch, welcher vor allem in der Hitler-Jugend als Leitspruch fungierte. Ian John Stuart gründete „Blood and Honour“ in Großbritannien mit dem Ziel, über Musik neonazistische Ideologie möglichst weit zu verbreiten und die entsprechende Bands zu vernetzen.
Weiterlesen
Quelle: Allgäu Rechtsaussen
Für Ende Mai ist ein Konzert mit den Prolligans angekündigt. Der genaue Ort allerdings bleibt geheim. Das Vorgehen der vorgeblich unpolitischen Allgäuer Band ist aus der Neonaziszene bekannt.
Unter dem Titel »Oifach Oi! Teil II« sollen am 25. Mai 2018 die Prolligans als Headliner mit den Bombecks und Kotten auf einer Bühne irgendwo in Baden-Württemberg auftreten. Das geht aus einem Flyer hervor, den Allgäu ⇏ rechtsaußen heute veröffentlicht. Online soll die Information nicht verbreitet werden.
Nur wer Karten über eine offenbar speziell für das Event erstellte Emailadresse bestellt, erfährt Näheres zu dem genauen Veranstaltungsort. Damit wird nun nun eine Verfahrensweise auf das Konzert der Prolligans angewendet, die auch bei klassischen Neonazikonzerten verwendet wird, um örtliche Behörden im Dunkeln zu lassen und kritische Berichterstattung oder missliebigen Protest zu unterbinden.
Weiterlesen
Siehe auch: „Oi“-Band im Visier der Behörden
Quelle: Blick nach Rechts
26.03.2018 – In der Nähe der norditalienischen Stadt Mailand soll am 7. April die siebte Auflage des „Hot Shower-Festivals“ stattfinden.
Fest etabliert hat sich im jährlichen Kalender der NS-Black Metal-Szene (NSBM) das „Hot Shower-Festival“ in der Nähe von Mailand. Die siebte Auflage findet unter dem Motto „Würstelmania Edition“ am 7. April statt. Mit dabei an dem Samstag sind auch zwei deutsche Bands.
Insgesamt werden bereits seit August des Vorjahres sieben Combos angekündigt. Dazu gehört die 2002 gegründete Band „Wodulf“ aus Griechenland. Eine weite Anreise aus Argentinien vor sich haben „Ulfhethnar“. Aus Russland stammen „Velimor“, die mit ihren unter anderem antisemitischen Titeln seit 2001 aktiv sind. 2015 veröffentlichten sie ihr mittlerweile drittes und bislang letztes Album. Aus Finnland vorgesehen sind „Vithran Werwolf“ und „Circle of Dawn“. Letztere wurden als Islamgegner und für ihre maskierten Auftritte bekannt. Aktuell sind die Finnen beim Label Darker Than Black gelistet, mit dem Hendrik Möbus von „Absurd“ international tätig ist.
Dessen Band „Absurd“ ist neuerdings auch wieder live unterwegs. Zuletzt noch im Dezember in Kiew auf der Bühne, ist nun der nächste Auftritt am 7. April für Norditalien geplant. Dabei kommen inzwischen auch andere Sessionmusiker zum Einsatz. Beim „Asgardsrei“-Festival in der ukrainischen Hauptstadt, benannt nach einem „Absurd“-Albumtitel, spielte beispielsweise Thomas Kosmas, Spitzname „Commando Wolf“, aus Griechenland den Bass. Er gehörte viele Jahre zur griechischen NSBM-Band „Der Stürmer“, mit der er sich zuletzt aber überworfen hatte.
Weiterlesen
Quelle: Allgäu Rechtsaussen
Verfassungsschutz: Ein Drittel der bayerischen rechtsextremen Bands stammt aus der Region. Dazu kommen zwei von drei inaktiven Bands. Doch sind alle erfasst?
Das geht aus der Antwort der Bayerischen Staatsregierung auf eine schriftliche Anfrage des Landtagsabgeordneten Christoph Rabenstein hervor. Der SPD-Politiker fragte nach dem Kenntnisstand des Bayerischen Innenministeriums zu Bands aus dem Rechtsrockbereich.
Unter den zehn in dem Bericht genannten aktiven bayerischen Bands werden gleich drei aus der Region genannt: Kodex Frei (Raum Kempten), Faustrecht und die Prolligans (beide aus dem Unterallgäu). Als zwei von drei inaktiven Bandprojekten in Bayern stuft der Verfassungsschutz die National Born Haters (Neu-Ulm) sowie Hard As Nails ein.
Weiterlesen
Siehe auch: Innenministerium: Drei Hofer Bands sind rechtsextrem
Magazin „der rechte rand“ Ausgabe 169 – November 2017
Ende des Jahres 2014 tauchten in Rom diverse Aufkleber und Plakate mit kryptischen Sprüchen, einer Taube und dem Hashtag »#semiDio«, also »Halbgott« auf. Wildes Plakatieren und Kleben ist in einer Stadt wie Rom nichts Ungewöhnliches. Und so wurde das Hashtag auf Twitter kaum genutzt. Auch die parallel veröffentlichten Youtube-Videos, auf denen junge Männer beim Kleben der Werbematerialien zu sehen sind, wurden nur wenige hundert Mal angesehen.
Nähe zu »CasaPound«
Das gleiche Guerilla-Marketing, das einige Jahre zuvor bei der römischen RechtsRockband »Zetazeroalfa« noch eingeschlagen hatte, erwies sich nun als kapitaler Bock. Und so musste die Bekleidungsmarke »Pivert« (franz. Specht) für die Eigenwerbung auf andere Kanäle zurückgreifen, als sie Anfang 2015 auf den Markt kam. Die Websites, Blogs und Social Media-Seiten der faschistischen »CasaPound« reichten dafür gerne die Hand, denn der Besitzer der Marke kommt aus ihrer ersten Reihe.
Francesco Polacchi hält 70 Prozent der Anteile an der Marke »Pivert«. Weitere 30 Prozent hält die »Minerva Holding«, an der Polacchi ebenfalls zu 25 Prozent beteiligt ist. Bei »CasaPound« war er jahrelang der Hauptverantwortliche der landesweit operierenden Jugendorganisation »Blocco Studentesco«. Zudem hat er sich als rechter Schläger ein beträchtliches Vorstrafenregister erarbeitet.
Weiterlesen
Quelle: „Antifaschistisches Infoblatt“
Die Flucht von Hendrik Möbus währte nicht einmal ein Jahr: im August 2000 wurde der als „Satansmörder“ bekannt gewordene Neonazi nach mehrwöchiger Observation in West-Virginia festgenommen. Er hatte sich Ende 1999 in die USA abgesetzt, nachdem das Amtsgericht Erfurt seine Bewährung nach der vorzeitigen Haftentlassung im August 1998 widerrufen hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Möbus eine vierjährige Haftstrafe wegen gemeinschaftlich geplanten Mordes, Freiheitsberaubung und Nötigung hinter sich gebracht. Er war einer der drei Täter, die 1993 den 15-jährigen Sandro Beyer in einer Waldhütte im thüringischen Sondershausen erdrosselt und den Leichnam in einer Baugrube vergraben hatten.
Wieder in Freiheit, hatte er sein Mordopfer als „Volksschädling“ verhöhnt und bei einem Auftritt seiner Band „Absurd“ den Hitlergruß gezeigt. Möbus flüchtete nicht zufällig nach West-Virginia, denn dort konnte er sich der Unterstützung von William Pierce, dem Gründer der „National Alliance“ (NA), sicher sein. Unter seinem richtigen Namen reiste er nach Washington und hatte sich bei dem Chef des „White Order of Thule“, Nathan Pett, in Seattle eingemietet. Als Zielfahnder seinen Unterschlupf überprüften, war Möbus wieder verschwunden. Im Mai 2000 tauchte dann ein in Moskau abgestempelter und von Möbus unterschriebener Brief auf. Darin hieß es: „Hiermit mache ich bekannt, dass ich mich der Strafverfolgung und -vollstreckung in der Bundesrepublik Deutschland nicht freiwillig stellen werde“. Der Brief war jedoch eine falsche Fährte, denn Möbus befand sich nach wie vor in den USA, wo er einen Musikvertrieb für „National Socialist Black Metal“ (NSBM) namens „Cymofane“ übernommen hatte. Der Vertrieb lief über ein Postfach in Marlington in West-Virginia, den Schlüssel dazu besaß William Pierce. Der vom Bürgerrechtler Leonard Zeskind als „Chefideologe der rechtsextremen Szene in den USA“ bezeichnete Pierce betrieb einen regen Versandhandel und die Plattenfirma „Resistance Records“, eines der weltweit größten Label für rechte Musik.
Weiterlesen
Quelle: „Allgäu rechtsaußen“
Das Verfahren wegen vielfacher Verbreitung von Neonazi-Propaganda durch Oldschool Records wird im April vor dem Landgericht Memmingen neu verhandelt. Vor über einem Jahr hatte der Angeklagte trotz des äußerst milden Urteils Berufung eingelegt – und seither sein braunes Geschäft weiter betrieben.
In dem Strafverfahren gegen Benjamin Einsiedler wegen des Verbreitens von Propagandamitteln verfassungsfeindlicher Organisationen und Volksverhetzung hat das Landgericht Memmingen nun vorerst vier Verhandlungstermine ab dem 17. April festgelegt. Dann werden beinahe anderthalb Jahre vergangen sein, seit sich der Betreiber des Neonaziunternehmens Oldschool Records für den Verkauf von Tonträgern mit gewaltverherrlichendem und neofaschistischem Inhalt vor dem Amtsgericht Memmingen verantworten musste.
Weiterlesen
Quelle: „Blick nach Rechts“
Der umtriebige Südthüringer Gastwirt und Konzert-Veranstalter Tommy Frenck will Landrat werden.
Tommy Frenck ist mittlerweile einer der durch seine Veranstaltungen und seinen Onlineversand bekanntesten Neonazis weit über die Grenzen Thüringens hinaus. Der 30-Jährige, der im südthüringischen Kloster Veßra das Gasthaus „Goldener Löwe“ betreibt, will am 15. April bei den Landratswahlen im Landkreis Hildburghausen kandidieren.
Der frühere Gewichtheber geht dabei als Vertreter für das „Bündnis Zukunft Hildburghausen“ (BZH) ins Rennen. Für besagtes Bündnis, in dem viele eine Tarnorganisation der NPD sehen, sitzt Frenck bereits seit einigen Jahren im Kreistag – zunächst von 2009 bis 2011 und nunmehr seit 2014. Der tätowierte, untersetzte Muskelprotz strebt nach eigenen Worten ein zweistelliges Ergebnis an und beteuert: „Jede Stimme für mich ist eine Schweißperle auf der Stirn der etablierten Politiker.“ Bei der Thüringer Landtagswahl trat er 2014 als Kandidat für die NPD an. Vor der Bundestagswahl im vergangenen Jahr bekundete er, dass er aus taktischen und strategischen Überlegungen der AfD seine Stimme geben wollte. Das Bekenntnis löste in der Folge rege und kontroverse Diskussionen aus.
Weiterlesen
Quelle: „Blick nach Rechts“
19.02.2018 – Im Juni sollen auf einer Tattoo Convention im hessischen Alsfeld Bands mit extrem rechten Verbindungen auftreten. Angekündigt dafür waren zunächst auch die „Birdmountain Bootbois“, die aber wieder aus dem Programm genommen wurden.
Unter dem Motto „Night of subcultures“ waren einem Bericht des Rechercheblogs „Allgäu rechtsaußen“ zufolge für einen Auftritt Anfang Juni in der Hessenhalle in Alsfeld die Bands „Birdmountain Bootbois“, „Martens Army“, „Extrem Unangenehm“ und „Restrisiko“ angekündigt. Sämtlich weisen sie Verbindungen zur extrem rechten Szene auf. Ein ehemaliges Mitglied der letztgenannten Gruppe, die sich selbst dem Punkrock zuordnet, soll später zu den Berliner Rechtsrockern „Kraft durch Froide“ ans Schlagzeug gewechselt haben. Die Bandmitglieder von „Extrem Unangenehm“ sollen sich teils aus Rechtsrock-Bands wie „Gegenschlag“ oder „Rachezug“ rekrutieren, wie etwa das „Lotta Magazin“ berichtet. Auch „Martens Army“ gelten Szene-Experten als eindeutig rechte Band.
Die „Birdmountain Bootbois“ stammen aus dem Umfeld der Alsfelder Skinheads. Deren Sänger zeigt wie einige seiner Fans stolz seine Tattoos mit bei Neonazis beliebten Runensymbolen, ihr Bassist posiert im Shirt der wohl dienstältesten deutschen Rechtsrock-Band „Endstufe“. Seit knapp einem Jahr firmiert die Truppe als Labelband von „Subcultural Records“. Das Label gibt sich betont subkulturell und erweist sich als Versuch, eine vorgeblich unpolitische Musikszene mit eindeutigen Rechtsrock-Bands zusammenzubringen und nebenbei neue Absatzmärkte zu erschließen. „Subcultural Records“ ist ein Nebenprojekt des klar neonazistisch ausgerichteten Musiklabels „Oldschool Records“. Der Betreiber beider Projekte gilt als Führungsfigur der rechtsextremen Skinhead-Szene im Allgäu.
Weiterlesen