Quelle: Süddeutsche Zeitung
Der Sänger Heino hat Nordrhein-Westfalens Heimatministerin Ina Scharrenbach eine Schlager-LP geschenkt.
Darauf sind Lieder wie „Wenn alle untreu werden“ – ein Gassenhauer aus dem „Liederbuch der SS“.
Die Opposition kritisiert Scharrenbach nicht nur wegen der Platte, sondern auch, weil sie Heino überhaupt empfangen hat.
Ina Scharrenbach erkannte zu spät, welch vergiftetes Geschenk ihr der Mann mit der dunklen Sonnenbrille und den allzeit blonden Haaren da überreichte. Nordrhein-Westfalens Heimatministerin lächelte sogar, als ihr Heino die LP mit den „schönsten deutschen Heimat- und Vaterlandsliedern“ am vergangenen Samstag beim ersten „NRW-Heimatkongress“ in Münster überreicht hatte. Nur, das Lachen ist der CDU-Politikerin vergangen. Spätestens, seit die Westdeutsche Zeitung eruierte, welches Liedgut auf dem Doppelalbum von anno 1981 ertönt.
Nur einer der insgesamt 24 Titel – das „Steiger-Lied“ – hatte überhaupt einen Bezug zum Bundesland. Vieles hingegen klang schrecklich großdeutsch. „Wenn alle untreu werden“ ist ein Gassenhauer aus dem „Liederbuch der SS“. Und mit „Flamme empor“ und „Der Gott, der Eisen wachsen ließ“ intonierte Heino da noch weitere Melodien, die einst die Nazi-Schergen gesungen hatten.
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Quelle: Süddeutsche Zeitung
Der korrekte Kampf gegen rechts und sein tollstes Opfer: Wie Klaus Farin, linker und langhaariger Experte für Pop- und Jugendkultur, plötzlich „problematisch“ wurde.
Skinheads, die Älteren werden sich erinnern: Das waren Jugendliche, die freiwillig Glatze trugen. Überwiegend Jungs. Wenn Mädchen dabei waren, hatten sie ihre Haare so wie heute nur noch der Sänger Paul Weller, oben Igel und an den Schläfen lang, was vielen von ihnen aber immer noch besser stand als Weller.
Das letzte Mal Schlagzeilen gemacht haben Skinheads vor ein paar Jahren, als einige in Berlin-Friedrichshain der Antifa in die Hände gerieten, irrtümlich: Es hatte sich bei den Skins um homosexuelle Männer gehandelt, die auf dem Weg zu einer Fetisch-Party waren und mit der Art von Skins, um die es den antifaschistischen Kampfgruppen ging, so viel zu tun hatten wie die Mitglieder der Village People mit Cowboys und Indianern. Aber das harte Image hatte Gründe. Skinheads standen im Ruf, gewaltfreudig und rechts zu sein, was viele von ihnen auch waren. Jedenfalls diejenigen, die nicht gewaltfreudig und links waren. Oder nur gewaltfreudig. Oder nicht mal das.
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#mfgn #metal #pantera #anselmo Er wollte wohl die alten Zeiten wieder aufleben lassen (die es für viele ja gar nicht gab *hust*). Ich sag nur, was ich als PANTERA-Fan dazu fühle: „Fuck you, Phil!“.
Und an die #besorgtenmetaller: Einfach die Fresse halten.
Sucht euch die Quelle eures Vertrauens einfach aus:
http://www.blabbermouth.net/news/philip-anselmo-denies-being-racist-after-white-power-shoutout-at-dimebash-event/
http://www.stormbringer.at/videos/50586/phil-anselmo-zeigt-den-hitlergruss.html
http://www.metal-hammer.de/phil-anselmo-zeigt-hitlergruss-bei-konzert-572457/
Das Verhalten des Herrn Anselmo lässt für mich KEINE Rückschlüsse auf die anderen Mitglieder von DIMEBASH zu.
https://www.rockhard.de/news/newsarchiv/newsansicht/42674-dimebash-dave-grohl-rob-trujillo-phil-anselmo-und-dave-lombardo-covern-ace-of-spades.html
Quelle: Metallfans gegen Nazis
Der „Blick nach Rechts“ berichtet:
Großbritannien (London) – Mit Lemmy Kilmister von „Motörhead“ ist ein weltbekanntes Gesicht der Metal-Musik im Alter von 70 Jahren gestorben. Selbst in Teilen der rechten Szene hatte der alkoholfeste Bassist und Sänger seine Fans.
Das zeigen Reaktionen im Internet auf die plötzliche Todesnachricht. Allzu bekannt sind Fotos des Musikers, auf denen Hakenkreuze, Hitler-Bildnisse, Reichskriegsflaggen und andere NS-Devotionalien zu sehen sind. Auf der von Andrew Anglin seit 2013 herausgegebenen Homepage des rassistischen „Daily Stormer“ heißt es beispielsweise, dass die 1993 verstorbene Rechtsrock-Ikone Ian Stuart Donaldson, Gründer von „Blood&Honour“ ebenfalls „Lemmy“-Fan gewesen sein soll. Als Beweis dafür wurde ein Foto hochgeladen, das Donaldson mit „Motörhead“-T-Shirt zeigt.
In Kurzkommentaren bei dem US-amerikanischen Portal wird aber auch kritisiert, dass Kilmister zwar Interesse an Ästhetik und Kultur des Dritten Reiches gezeigt, auch vereinzelt mit Symbolen daraus provoziert habe, allerdings nie ideologisch hinter dem Gedankengut stand. In eigenen Interviews hatte der Rockstar, wenn er darauf angesprochen wurde, auch immer genau das gesagt: Er sei Sammler von Emblemen und Zeichen jener Zeit, teile aber in keiner Weise die nationalsozialistischen Positionen oder Inhalte. (hf)
Quelle
Das „Neue Deutschland“ berichtet:
European Song Contest und die Renationalisierung der Musikkritik
Nichts mehr los in der Welt als Krieg und Terror? Weit gefehlt. Endlich hatte die Nation mal wieder ein Thema. Eines, das Bedeutung hat: Xavier Naidoo darf die Nation nicht beim European Song Contest vertreten!
Nichts mehr los in der Welt als Krieg und Terror? Weit gefehlt. Endlich hatte die Nation mal wieder ein Thema. Eines, das Bedeutung hat und die Einzelnen zu einem Wir vereint: Xavier Naidoo darf die Nation nicht beim European Song Contest (ESC) vertreten! Das dröhnte tagelang von der Titelseite der »Bild« über »Tagesschau« und »Spiegel« bis in die linke Medienwelt. Und so kam es: Am Samstag machte, prominent platziert in den Abendnachrichten, die Neuigkeit die Runde, dass der federführende NDR einen Rückzieher macht.
Es hat Naidoo wenig geholfen, dass er, wiewohl sein Zuckersoul natürlich Geschmackssache ist, im Gegensatz zu jüngst entsandten MusikdarstellerInnen etwas vom Fach versteht und womöglich einen eigenen Song abgeliefert hätte statt des üblichen Schrotts aus den Hitfabriken. Es hat ihm auch nicht geholfen, dass er jüngst in einem Brief an die Kanzlerin gemeinsam mit etwa den »Ärzten« und Nena für die gleichgestellte »Ehe für alle« plädiert hat oder mit dem Projekt »Brothers Keepers« langjährig gegen Rassismus eingetreten ist. Gemessen wurde er an Ausführungen, die nach Sympathie mit rechtsobskurantistischen Sektierern klangen oder an Songtexten, die sich als homophob oder gar antisemitisch auslegen ließen. Man befand, dass dieser Hintergrund kein guter Beitrag sei zu dem vor allem in der schwullesbischen und Queerkultur populären TV-Event. Xavier Naidoo? Das ist nicht Deutschland!
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„Endstation Rechts“ schreibt:
Die Entscheidung der ARD, Xavier Naidoo im nächsten Jahr zum Eurovision Song Contest (ESC) nach Stockholm zu schicken, hat in den Sozialen Medien heftige Reaktionen ausgelöst. Eine Petition soll den Start verhindern, derweil verteidigte die ARD Naidoo als Künstler, der für „Werte wie Frieden, Toleranz und Liebe“ stehe.
Vor vier Jahren trat Xavier Naidoo im ARD-Morgenmagazin auf. Dort antwortete der Künstler, dessen Alben alle die Poleposition der Charts eroberten, auf die Frage der Moderation, ob „wir in Deutschland frei“ seien: „Nein, wir sind nicht frei. Wir sind immer noch ein besetztes Land.“ Deutschland habe nach wie vor keinen Friedensvertrag, es sei „kein echtes Land“ und deshalb nicht frei. Bereits damals fiel die ideologische Nähe zu den Vorstellungen der sogenannten Reichsbürger auf, die ihrerseits die Existenz der Bundesrepublik Deutschland bestreiten, vom Fortbestehen des Deutschen Reiches schwadronieren oder dieses Land als Firma ansehen. Stichwort „BRD GmbH“. Daher überraschte es viele Beobachter kaum, als der 44-Jährige im letzten Jahr am 3. Oktober auf einer von Verschwörungstheoretikern durchgeführten Kundgebung in Berlin sprach. Damals versicherte er auch, er möchte auf die Menschen zugehen. Dazu zählten eben „Reichsbürger“ – und die NPD.
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Der Schlagersänger Christian Anders hetzt auf seinem YouTube-Kanal gegen Flüchtlinge und verharmlost Seuchen. Und dann hat er noch eine Theorie zu Michelle Obama. Verschwörungstheorien und Hetze gegen Flüchtlinge. Auf seinem Youtube-Kanal beweist Musiker Christian Anders (70): Christian ist anders im Kopf! Die Videos, in denen der Gaga-Guru mit sonorer Stimme seine geistigen Ergüsse verbreitet, tragen Titel wie: „Es gibt keine Ebola Seuche“, „Michelle Obama ist ein Mann“, „Hitler war Kommunist“ oder „Die Fotolüge des Jahres“. In Letzterem lässt Anders sich über den Flüchtlingsjungen Aylan Kurdi aus, der Anfang September tot an einem Strand in der Türkei angeschwemmt wurde. „Die Lügenmedien haben sich mit Begeisterung auf das Foto gestürzt“, sagt Anders. Dabei sei Aylan „gar kein Flüchtlingskind“.
via bz berlin: Schlagersänger Christian Anders hetzt auf YouTube gegen Flüchtlinge
„Indymedia Linksunten“ berichtet:
Bei teils peitschendem Regen (kann das Zufall sein oder hat da die Regierung doch etwas nachgeholfen?) gab sich die verschwörungsideologische Musik-Kombo „die Bandbreite“ in Potsdam die Ehre.
Etwa 20 Zuschauer_innen waren auf den Platz der Einheit gekommen, um der Veranstaltung der Potsdamer Montags-Mahnwache – ausnahmsweise mal an einem Dienstag, denn es ist ja deutscher Weltfriedenstag – beizuwohnen. Mit Blick auf die Potsdamer Nikolaikirche konnte man gleich zu Beginn in einem Nebengespräch, Friedensbewegte darüber fachsimpeln hören, dass diese Kirche doch Ähnlichkeit mit dem US-Amerikanischen Pentagon habe.
Als ein besonderes Highlight trat die Duisburger „Polit-Pop-Band“ die Bandbreite auf.
Seit Wochen wurde die Veranstaltung heute beworben. Es war für viele von uns anstrengend die Bewerbungsplakate von den Laternen zur reißen.
Doch warum der Aufriss, was nervt uns an der Bandbreite und an den Montagsdemos?
Die deutsche Friedensbewegung war seit den 90er Jahren quasi in Auflösung begriffen. Viele von uns, die sich heute hier gegen diese Veranstaltung aussprechen waren damals ein Teil von ihr. Es war uns wichtig gegen Kriege aufzustehen. Seitdem hat sich vieles geändert, anderes nicht, wir sind älter geworden, die Bewegung auch. Vor allem die Art und Weise und die Inhalte der Friedensbewegung stoßen immer breiter auf Ablehnung und Unverständnis.
Doch zuerst zur Band „Die Bandbreite“. Sie setzen sich ein gegen Krieg und für den Frieden, sind sogar solidarisch mit Flüchtlingen.
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Via „Indymedia Linksunten“:
Xavier Naidoo klagte vor dem Landgericht Mannheim gegen die Amadeu Antonio Stiftung und den Autor Roland Sieber mit Berufung auf das noch nicht rechtskräftige Münchner Urteil im Prozess des rechtspopulistischen Verlegers und Volksfrontaktivisten Jürgen Elsässer gegen Jutta Ditfurth wegen eines Artikels auf Netz-gegen-Nazis.de.
Scheinbar kamen weder der Autor noch die antifaschistische Amadeu Antonio Stiftung einer Abmahnung des Mannheimer Popstars und Reichsbürgeraktivisten gegen einen Artikel nach. Trotz Xavier Naidoos Drohungen mit einem teuren und langwierigen Prozess unterschrieben die Angegriffen wohl dessen Unterlassungserklärung nicht. Vor dem Prozess zeigten sich die von Xavier Naidoo Angegriffenen zuversichtlich in allen Punkten vor Gericht Recht zu bekommen. Am Mittwoch, den 19. August 2015 fand ab 13 Uhr dann die mündliche Verhandlung am Landgericht Mannheim statt.
Zu Beginn der Hauptverhandlung erhöhte der Vorsitzende Richter den Streitwert von 15.000 Euro auf 100.000 Euro. Im weiteren Verhandlungsverlauf lässt der Vorsitzende Richter aber durchblicken, dass er den Antisemitismusvorwurf in dem Artikel „Xavier Naidoo: Telegramm für X oder wie bringe ich Reichsbürger-Inhalte ins Fernsehen“ für eine zulässige Meinungsäußerung hält. Dies wollte Xavier Naidoo nicht in einem Urteil haben und war deshalb zu einem Vergleich bereit.
Das Ärgerliche an der Sache ist, dass die Amadeu Antonio Stiftung um verständlicherweise das Kostenrisiko möglichst klein zu halten und um die Finanzierung ihrer zahlreichen Projekte gegen menschenfeindliche Einstellungen wie unter anderem gegen Rassismus und Antisemitismus durch einen noch teureren Rechtsstreit nicht zu gefährden, auf einem Vergleich aus war, wenn der Mannheimer Popstar dafür bei den nicht unerheblichen Gerichtskosten entgegen kommt.
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Das „Vice-Magazin“ schreibt:
Dass auf Österreichs größtem Rockfestival auch ein paar Menschen dabei sind, die musikalisch und politisch eher die Frei.Wild-Schiene fahren und sich nicht mit Den Toten Hosen identifiziern, sondern mit jenen, die Die Ärzte besingen, sollte niemanden verwundern. Eine Reichsfahne ist dann aber doch ein bisschen mehr als ein stummer Schrei nach Liebe. Die wehte zusammen mit einer Österreichfahne auf einer Stange zwischen den Zelten am Nova Rock dieses Wochenende. (…) Die Farbkombination gab es schon vor 1933 im Deutschen Kaiserreich, doch in der Verordnung über die Hoheitszeichen der Wehrmacht vom 14. Mai 1933 steht die Flagge unter Punkt 1—„Flaggen der Wehrmacht“—beschrieben: „Die Reichskriegsflagge besteht aus drei gleich breiten Querstreifen, oben schwarz, in der Mitte weiß, unten rot; im weißen Streifen, etwas nach der Stange verschoben, ein schwarzes weißgerändertes Kreuz von der Form des Eisernen Kreuzes.“ Der Veranstalter soll verständigt worden sein, aber nichts dagegen getan haben, so heißt es zumindest in den sozialen Medien.
via vice: Mit Reichsfahne auf’s Festival: http://noisey.vice.com/de/blog/Nova-Rock-Festival-Reichsfahne-902/?utm_source=noiseyfb
„Fussball gegen Nazis“ schreibt:
Beim gestrigen Champions-League-Achtelfinale FC Chelsea gegen Paris St. Germain wurde Boris Becker mit einem Schal der Hooligan-Gruppierung „Chelsea Headhunters“ abgelichtet. Ob gewollt oder nicht, hat er damit Werbung für Rassismus und Gewaltbereitschaft gemacht.
„Ich sage ja auch ganz klar in diesem Buch, dass ich stolz Deutscher zu bin“, verkündete der ehemalige Tennisprofi Boris Becker im vorvergangenen Jahr bei der Vorstellung seines Buches „Das Leben ist kein Spiel“ auf der Frankfurter Buchmesse. Dass Becker nicht nur stolzer Deutscher, sondern auch stolzer Chelsea-Hooligan ist, ist zwar nicht zu vermuten. Doch beim Rückspiel des Champions-League-Achtelfinales bei seinem Lieblingsverein in London hatte er offenbar keine Probleme, Zeichen der genannten berüchtigten Gruppierung zu tragen.
Die „Chelsea Headhunters“ wurden in den 1960er-Jahren als „Chelsea Shed boys“ gegründet und waren vor allem in den 1970er- und 1980er-Jahren für gewalttätige Aktionen im und um das Stadion verantwortlich. Zäune kamen in die englischen Stadien, weil u.a. die „Headhunters“ mit Ausschreitungen das Sicherheitsrisiko für die Spieler und Verantwortlichen deutlich erhöhten. Ihre Mitglieder verbreiten rassistische Ansichten und haben Kontakte zu neonazistischen und terroristischen Organisationen – beispielsweise zu „Combat 18″, dem bewaffneten Arm des „Blood and Honour“-Netzwerks, wie ein Enthüllungsjournalist im Jahr 1999 nachwies. Doch auch in den vergangenen Jahren war die Gruppierung immer wieder an gewalttätigen Ausschreitungen beteiligt: 2011 wurden nach Hooligan-Schlägereien mit der Cardiffer Gruppe „Soul-Crew“ Gefängnisstrafen gegen Mitglieder ausgesprochen , zuletzt sorgten Randale beim Champions-League-Viertelfinale im letzten Jahr in Paris für Schlagzeilen.
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Das „Neue Deutschland“ berichtet:
In Duisburg soll die Band »Die Bandbreite« jungen Nachwuchs zum Ostermarsch locken.
Blöd nur, dass die Gruppe in der Linken als rechts verschrien ist.
Die Wahl des Musik-Acts sorgt für Ärger beim Ostermarsch im Ruhrgebiet: Für die lokale Gruppe kommt eine Absage nicht in Frage, andere Friedensfreunde wollen sich nun mit Flugblättern distanzieren.
Wenig friedlich verlaufen die Vorbereitungen für den Ostermarsch Rhein-Ruhr: Ein heftiger Streit um den Auftritt der umstrittenen Band »Die Bandbreite« bei der Duisburger Auftaktveranstaltung am 4. April überlagert die kommenden Friedensdemonstrationen. Duisburger Aktivisten halten trotz massiver Kritik am Auftritt des Duos fest. Die anderen Friedensfreunde aus der Region wollen sich bei der Auftaktveranstaltung von der Band distanzieren.
Neu ist der Streit um »Die Bandbreite« nicht. Das Problem: Die Band behauptet, links zu sein, ihre Kritiker werfen ihr Antisemitismus, Rassismus und Kontakte ins extrem rechte Spektrum vor. »Die Texte des Sängers Marcel Wojnarowicz offenbaren ein paranoides, von Verschwörungstheorien geprägtes Weltbild«, sagt der Buchhändler Helmut Loeven von der Deutschen Friedensgesellschaft/Vereinigte Kriegsdienstgegner (DFG/VK). Er kritisiert, dass die Band eine Brückenfunktion in die rechte Szene hat. »Wojnarowicz ist einer, der den Rechten die Tür aufhält«, sagt Loeven. Immer wieder lasse sich Wojnarowicz mit führenden Nazis fotografieren – um dann zu erklären, er habe nicht gewusst, um wen es sich handelt. »Das Friedensforum weiß, was für Vorwürfe gegen die Band erhoben werden«, sagt Loeven. »Aber man weigert sich, das zur Kenntnis zu nehmen und hält Augen und Ohren zu.«
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Via „Antifaschistisches Infoblatt“:
Soundtrack der „Wahrheits“- und Reichsbürgerbewegung
Der Soulsänger Xavier Naidoo verbreitet seit Jahren eine rechts-libertäre Ideologie vor Millionenpublikum. Bis zu seinem Auftritt bei einer Reichsbürgerdemonstration wurde diese zumeist als Spinnerei verharmlost. Der Popststar vereint ein gespaltenes und zerstrittenes Spektrum hinter sich, dass getrieben durch gemeinsame Feindbilder immer häufiger zusammen auf die Straße geht.
Xavier Kurt Naidoo ist ein Soul- und R&B-Sänger. Neben seiner Solokarriere ist er Gründungsmitglied der Musikgruppe „Söhne Mannheims“. Zusätzlich war er Mitinitiator und Dozent an der Mannheimer Popakademie und hat mit „Beats Around the Bush“ und „naidoo records“ zwei eigene Labels gegründet. Xavier Naidoos Debütalbum verkaufte sich über eine Million Mal. Seine weiteren Soloalben erreichten ebenfalls Platz eins der deutschen Albumcharts. 1998 erhielt Xavier Naidoo das erste Mal den Echo als Bester nationaler Künstler. 2006 sang er anlässlich der Begrüßung der deutschen Fußballnationalmannschaft nach der Weltmeisterschaft auf der Fanmeile in Berlin. 2010 erhielt er erneut den Echo Preis, besuchte die deutschen Truppen der Bundeswehr in Afghanistan und gab dort mehrere Konzerte. In den Jahren 2011 und 2012 war er einer der Juroren und Coaches in der deutschen Gesangs-Castingshow „The Voice of Germany“. 2012 trat er zusammen mit Kool Savas unter dem Namen Xavas für das Bundesland Baden-Württemberg beim „Bundesvision Song Contest“ an und gewann diesen.
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Der „Störungsmelder“ schreibt:
Neonazis, Antisemiten, Verschwörungstheoretiker, Reichsbürger und mittendrin Popstar Xavier Naidoo. Die bizarre Szene spielte sich am 3. Oktober vor dem Bundestag ab. Angekündigt war die Reichsbürgerversammlung als “Sturm auf den Reichstag”. Auch der Berliner NPD-Chef Schmidtke nahm an der Versammlung teil.
Vor den circa 200 Teilnehmern sprach Naidoo auf der nur wenige quadratmetergroßen Bühne. “Ich hab keine Ahnung, wer hier steht, mir geht’s um Liebe.” Auf seinem T-Shirt stand die Aufschrift “Freiheit für Deutschland”, was als Hommage an sein Publikum gedacht war, die ihrem Fürsprecher frenetisch applaudierten.
Die sogenannten Reichsbürger erkennen die hiesigen Gesetze und Institutionen nicht an. Deutschland sei 1945 nicht befreit sondern besetzt worden, so das krude Argument. Die Grenzen des Deutschen Reiches von 1937 würden immer noch gelten. Anhänger dieser Gruppierung fallen immer wieder durch Holocaustleugnung und Volksverhetzung auf. Bekannteste Reichsbürger in Deutschland sind Holocaustleugner Horst Mahler und seine frühere Lebensgefährtin Sylvia Stolz.
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Siehe auch: Xavier Naidoos Weg in die Reichsbürgerszene